Fünf Fragen an Sprachförderin Astrid Jelencsits

 

Soeben ist Papperlapapp Nr 7 zum Thema Zaubern erschienen. Sie verwenden Papperlapapp bereits seit Erscheinen der ersten Ausgabe als „zweisprachiges Werkzeug“ für Ihre pädagogische Arbeit. Kann Papperlapapp etwas bewirken?
Papperlapapp ist für mich ein wertvolles Medium in mehreren Bereichen. Durch den Einsatz der Hefte ergeben sich viele Gelegenheiten, den Kontakt und die Verbindung zwischen Familie und Kindergarten zu intensivieren.
Der mehrsprachige Inhalt weckt Neugierde und Interesse an anderen Sprachen und ermöglicht Lern- und Wissenserfahrungen, die nicht ausschließlich auf eine Sprache (Deutsch) beschränkt sind. Eine wertschätzende Haltung gegenüber allen Sprachen und Kulturen ist mir sehr wichtig. Papperlapapp öffnet einen Weg der sensiblen Auseinandersetzung.

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Der Kindergarten, in dem Sie tätig sind, hat eine Besonderheit: Kinder mit 23 verschiedenen Erstsprachen. Ihre größte Herausforderung?
Die Herausforderung zeigt sich vor allem am Beginn eines Kindergartenjahres während der Phase des Ankommens und Kennenlernens. Wenn die Kinder sich danach soweit wohl und angenommen fühlen, dass sie sich sprachlich öffnen und ihre Persönlichkeit zeigen, spürt man den Erfolg. Mich persönlich freut sehr, dass Sprachenvielfalt als Bereicherung gesehen wird – und wie interessiert und bereit Eltern sind, in den Kindergarten zu kommen und uns aus den Papperlapapp-Heften vorzulesen und davon zu erzählen.

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Frau Jelencsits, als Sprachförderin in einem Kindergarten haben Sie immer alle Hände voll zu tun. Wünschen Sie sich mitunter, zaubern zu können?
Manchmal wären mehr Hände, mehr Ohren und mehr Augen hilfreich. Aber ich würde mir dann nicht gefallen 🙂

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Oder zaubern Sie sowieso?
Es gibt Situationen und Momente, die sich plötzlich wie von Zauberhand als besonders schön und bereichernd darstellen. Die Zauberei ist allerdings mit etwas Arbeit verbunden.

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Angenommen, Sie hätten einen Wunsch frei an die sprichwörtliche Fee. Welcher wäre das?
Ungerechtigkeiten und soziale Ungleichheiten könnte sie wegzaubern, einen großen Topf Menschlichkeit und Wertschätzung herzaubern und uns allen die Gabe schenken, sich von der Zauberkraft und Offenheit der Kinder immer wieder anstecken zu lassen.

 

 

Astrid Jelencsits ist Kindergarten- und Hortpädagogin in Wien und seit 2009 als Sprachförderin für die MA 10, Referat Sprachliche Bildung, tätig.